Nachhaltige Küche
Nachhaltige Aspekte der Einbauküche
Für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Lebensstil zählt nicht nur, was auf den Teller kommt. Umweltbewusstsein, Müllvermeidung und ein schonender Umgang mit Ressourcen werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Auch unser Zuhause bestimmt unseren ökologischen Fußabdruck. Im Folgenden widmen wir uns der Frage, wie Sie das Thema Nachhaltigkeit in der Küche umsetzen können. Dabei geht es darum, wie Sie eine nachhaltige Küche erkennen, mit Küchengeräten Energie und damit Ressourcen sparen und wer überhaupt nachhaltige Küchenmöbel herstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Nachhaltige Produktion von Küchenmöbeln
- Sparsame Küchengeräte
- Nachhaltige Küchenarbeitsplatten
- Nachhaltige Küchenspülen und Armaturen
- Die Holzküche - unschlagbar ökologisch?
- Küchenfronten aus recycelten Materialien
- Nachhaltige Küchenfronten aus Linoleum
- Schadstoffe in Küchenmöbeln: Kein Risiko mit „Made in Germany“
- Gesunde Küche in Abgrenzung zur nachhaltigen Küche
- Konzept der „grünen“ oder „nachhaltigen“ Küche
- Mit Ökostrom einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
Nachhaltige Produktion von Küchenmöbeln
Ganz entscheidend bei der Frage, ob eine Küche nachhaltig ist, ist die Frage der Produktion.
WICHTIG: Beim Thema nachhaltige Produktion von Küchen geht es um den Weg, den die Küche genommen hat, und zwar von Anfang bis Ende.
Die ganze Produktion muss unter die Lupe genommen werden:
- Investiert der Küchenhersteller in Aufforstung?
- Ist das Holz mit dem Siegel „Blauer Engel“ gekennzeichnet?
- Sind die Lacke wasserbasierend und ohne Schadstoffe?
- Liegt die Formaldehyd-Emission unter dem Grenzwert von 0,1 ppm (ml/m3)?
Beispiel für eine nachhaltige Produktion:
- Beim Küchenhersteller Häcker kommen 50% der Lieferpartner aus einem Umkreis von 50 Kilometern.
- LKW-Auflieger gehen europaweit zunehmend auf die Schiene.
GUT ZU WISSEN: Mittlerweile gibt es einige Küchenhersteller, die klimaneutral produzieren.
Sparsame Küchengeräte
Zu einer nachhaltigen Küche gehören energieeffiziente Küchengeräte.
WICHTIG: Mit sparsamen Küchengeräten reduzieren Sie nicht nur Ihre Energiekosten, sondern schonen zugleich die Umwelt.
Küchengeräte-Hersteller wie Siemens Hausgeräte, NEFF, Bosch, Bauknecht oder Liebherr arbeiten stetig daran, dass Kühlschrank, Geschirrspüler und Co. noch nachhaltiger werden.
Umweltschonende Küchengeräte erkennen Sie an:
- hohe Energieeffizienzklassen A und B
- recycelte und/oder recycelbare Materialien
- effiziente Isolierung
- Langlebigkeit
- smart: Steuerung und Kontrolle via App
- Eco-Programme
- Produktion läuft mit Ökostrom
Gefrierschrank mit moderner Vakuumdämmung
Energieeffizienklasse A bei Spülmaschine
TIPP: Achten Sie auf Transparenz. Siemens veröffentlicht etwa eine digitale Sustainability-Broschüre. Hier gibt der Hersteller Einblicke in neuste technische Entwicklungen und gibt Tipps, wie Sie im Alltag Energie sparen.
Kühlschrank mit Energieeffizienzklasse A
Nachhaltiger Kühlschrank Bosch Eco Fridge
TRAUMKÜCHE GESUCHT? JETZT FINDEN!
Nachhaltige Küchenarbeitsplatten
Als nachhaltige Arbeitsplatte gelten Arbeitsplatten aus natürlichen Rohstoffen.
Dazu gehören Küchenarbeitsplatten aus:
- heimischen Hölzern
- Keramik
- Steinarten aus Europa
Arbeitsplatten aus Keramik bestehen aus natürlichen Rohstoffen und sind sehr langlebig. Zu den Keramikarbeitsplatten gehören auch die Arbeitsflächen aus Dekton.
GUT ZU WISSEN: Es gibt sogar Platten, die zum Teil aus recycelten Natursteinarbeitsplatten bestehen.
Recycelbare Arbeitsplatte und Front von Strasser
CO²-neutrale Silestone Arbeitsplatten von Cosentino
Hendrik Willems
Regional Director Germany & BeNeLux
Cosentino
Cosentino produziert Dekton Arbeitsplatten mit über 60 % weniger CO2-Emissionen
Wie es Cosentino gelungen ist, noch nachhaltiger zu werden, verrät Ihnen Hendrik Willems:
„Wir unterstützen das Prinzip der zirkulären Wirtschaft (Rohstoffe werden wiederverwertet). Unser Strom stammt zu 100 % aus zertifiziert erneuerbaren Quellen. 99 % unseres Wassers wird wiederaufbereitet. Zudem haben wir den Anteil an Recycling-Materialien in unserer Produktion deutlich erhöht.
Wir ziehen regelmäßig Bilanz. 2016 haben wir die erste Environmental Product Declaration (= Umweltdeklaration), kurz EPD, für Dekton erhalten. Wie die Dekton-EPD 2022 im Vergleich zu 2016 zeigt, haben wir die CO2-Emissionen um 60,1 % reduzieren können. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe ging um 31,1 Prozent zurück und das Ozon-Abbaupotenzial sank um 99,5 %.“
Nachhaltige Küchenspülen und Armaturen
Auch bei der Wahl Ihrer Küchenspüle und der Armatur können Sie auf ein ressourcenschonendes Material sowie auf eine nachhaltige Produktion achten. Auf natürlichen Rohstoffen basieren Keramik- und Granitspülen.
WICHTIG: Achten Sie bei Keramik- und Granitspülen auf die Zusammensetzung der Werkstoffe.
Reine Granitspülen gibt es eigentlich nicht, in der Regel bestehen diese zum Großteil aus dem natürlichen Material Quarz.
Schwarzes Spülbecken von Schock
Nachhaltiges Spülbecken in Beige
Besonders nachhaltige Quarzkomposit-Spülen stellt zum Beispiel Schock her. Der Spülen- und Armaturenhersteller setzt zudem – ebenso wie etwa Systemceram – auf regionale Rohstoffe. Schock produziert außerdem klimaneutral.
Die Holzküche – unschlagbar ökologisch?
Spitzenreiter bei den natürlichen Materialien für die Küche ist neben Naturstein, der insbesondere bei der Arbeitsplatte zum Einsatz kommt, natürlich Holz. Der Rohstoff mit den angenehmen Eigenschaften wird ebenfalls gerne zu Arbeitsplatten verarbeitet, bildet aber auch häufig den Hauptbestandteil von Korpus und Fronten der Natur-Küche.
ACHTUNG: Auch wenn der natürliche Rohstoff Holz als nachhaltig und ökologisch gilt, trifft das nicht automatisch auf eine Holzküche zu.
Folgende Kriterien müssen Holzküchen erfüllen:
- Küche aus Vollholz oder aus nachweislich schadstofffreien Holzwerkstoffen
- Holz aus heimischen Wäldern mit nachhaltiger Bewirtschaftung
- schadstofffreies Holz
- keine Verwendung von Lacken (besseres Raumklima)
- Umweltsiegel als Nachweis für Schadstofffreiheit und Nachhaltigkeit (ÖkoControl, PEFC- und FSC-Siegel)
Holz in Kombination mit Schwarz
Nachhaltige Küchenmöbel von Rotpunkt Küchen
Küchenfronten aus recycelten Materialien
Aus alt mach neu: Küchenhersteller wie Rotpunkt Küchen oder Häcker Küchen haben Fronten im Sortiment, die zum Teil aus recycelten Materialien bestehen. Die Wiederverwendung schont Ressourcen.
Die Küchenfront „TOP SOFT“ von Häcker besteht zu:
- 89 Prozent aus Holz und Papier, also nachwachsenden Rohstoffen
- rund 70 Prozent recyceltes Holz
Nachhaltige Küchenfronten aus Linoleum
Linoleum eignet sich als Dekorschicht von nachhaltigen Küchenfronten.
GUT ZU WISSEN: Fronten aus Linoleum bestehen ausschließlich aus natürlichen Materialien besteht.
- Linoleum beeinhaltet keine Giftstoffe, Rückstände von Schwermetallen oder Weichmacher.
- Ökologisch hergestelltes Linoleum enthält Holzmehl ohne Tropenholz.
Lassen Sie sich also nicht vom Linoleumgeruch verunsichern. Dieser wird durch natürliches Leinöl verursacht.
Zu den natürlichen Materialien bei Linoleumfronten zählen:
- Leinöl
- Naturharze
- Holzmehl
- natürliche Farbpigmente
GUT ZU WISSEN: Linoleum ist für Natur und Gesundheit unbedenklich, so dass Linoleum sogar kompostierbar ist.
Uwe Pfister
Geschäftsführer
Pfister Möbelwerkstatt GdbR
„Fingerabdrücke sind auf Linoleumfronten (fast) nicht sichtbar“
Einer der Gründe, warum Sie beim Kauf einer Küche auch an Linoleumfronten denken sollten. Weitere nennt Ihnen Herr Pfister von Pfister Möbelwerkstatt:
Was macht Linoleum zum idealen Material für die nachhaltige Küche und worauf ist beim Küchenkauf zu achten?
„Linoleum ist schon wegen seiner Bestandteile ein nachhaltiges Produkt. Zudem überzeugt Linoleum mit seiner langen Lebensdauer. Letztendlich kann es nach seinem langen Einsatz recht einfach entsorgt werden, ist sogar biologisch abbaubar.
Wir empfehlen beim Küchenkauf darauf zu achten, was als Träger für die Linoleumschichten verwendet wird. Wir verwenden für den Kern der Linoleumplatten Holz. Die gleiche Holzsorte, aus der alle anderen sichtbaren Holzteile der Küche gefertigt werden.“
Warum sollte sich der Küchenkäufer für eine Küche mit Linoleum entscheiden?
„Da gibt es noch einige gute Argumente für Linoleum in der Küche wie zum Beispiel die natürliche antibakterielle Wirkung. Linoleum ist dauerhaft antistatisch und dadurch leicht zu reinigen. Auf Linoleum sind so gut wie keine Fingerabdrücke zu sehen. Gerade dem Trend der grifflosen Küchen kommt das sehr entgegen. Dabei zeichnet sich Linoleum mit seiner weichen, angenehm warmen Haptik aus.“
TIPP: Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Linoleumfront auf Umweltsiegel wie den Blauen Engel, so können Sie ganz sicher sein, dass es sich um umweltfreundliches Material handelt.
Schadstoffe in Küchenmöbeln: Kein Risiko mit „Made in Germany“
Aus Gründen der Wohngesundheit empfiehlt sich ein Blick auf die Schadstoffemission der Küchenmöbel.
WICHTIG: Schadstoffe in der Küche schaden nicht nur Ihrer Gesundheit, sondern können sich auch in der Umwelt verbreiten.
In erster Linie geht es bei Küchenmöbeln um Formaldehyd. Aber auch um Styrol und andere Binde- und Lösungsmittel, die bei der Herstellung der meisten Span- und Faserplatten zum Einsatz kommen.
Insgesamt gibt es drei Emissionsklassen E1 bis E3.
- Holzwerkstoffe, die in die Klasse E1 eingruppiert wurden, zeichnen sich durch die geringste Schadstoffabgabe und gelten als unbedenklich.
- In Deutschland gilt beim Formaldehyd der Standard E1.
- Grenzwert ist dabei eine Formaldehyd-Emission von 0,1 ppm (ml/m3).
Immer niedrigere Richtwerte wirken sich aus dem Ausland auf die Küchenbranche aus. Der extrem strenge Standard im Toxic Substance Control Act (TSCA) der USA fordert eine entsprechende Kennzeichnung aller Einzelteile holzbasierter Möbel wie Span-, Sperrholz- und sonstiger Holzverbundplatten. Auch in Frankreich ist der Grenzwert geringer. Um zu exportieren, sind die deutschen Küchenhersteller also gezwungen, den Standard E1 deutlich zu unterbieten.
WICHTIG: Ganz ohne Formaldehyd geht es nicht, denn der Stoff kommt bereits im Baum in geringer Menge vor.
Gesunde Küche in Abgrenzung zur nachhaltigen Küche
Abzugrenzen von der nachhaltigen Küche ist die gesunde Küche, bei der es vor allem um die Innenraumluft geht. Denn gesunde Luft ist keine Selbstverständlichkeit.
GUT ZU WISSEN: Alle großen Flächen, die uns im Innenraum umgeben, können die Luft verunreinigen und der Grund für Schadstoffe in der Luft sein.
Sven Herden
Geschäftsführer Marketing und Vertrieb
Rotpunkt Küchen GmbH
„Emissionsarme Spanplatten – Für Menschen, die den Wunsch haben, zu Hause gesund zu leben.“
„Das Greenline-Sortiment innerhalb der Rotpunkt Küchen Kollektion basiert auf einer emissionsarmen Spanplatte, die zu 90 % mit Recyclingholz gefertigt wird. Diese besondere Spanplatte ist deutlich CO2-freundlicher sowie gut für ein gesünderes Raumklima. Die für eine Spanplatte fertigungstypischen Formaldehyd-Emissionen sind hier zusätzlich reduziert.“
„Selbst ambitionierte Ansprüche an Nachhaltigkeit lassen sich sehr gut mit Funktionalität und Premium-Lifestyle kombinieren.“
WICHTIG: Produkte ohne Schadstoffe gibt es nicht.
Aber gesunde Produkte dienen auch dem Umweltschutz, so dass die nachhaltige Küche wie die gesunde Küche zum Umweltschutz beiträgt.
Konzept der „grünen“ oder „nachhaltigen“ Küche
Die „grüne“ Küche wird auch als nachhaltige Küche bezeichnet und ist ein ganzheitliches Konzept .
Die nachhaltige Küche besteht aus fünf Teilen:
- Umweltschonend hergestellte Möbel
- Energieeffiziente und smarte Elektrogeräte
- Ökostrom-Versorgung
- Korrekte Mülltrennung
- Allgemeines Bewusstsein für Sparsamkeit
Wer um Nachhaltigkeit bemüht ist, sollte diese Punkte in seiner Küche umsetzen. Und mit sorgfältiger Mülltrennung und damit gut durchdachten Mülltrennungssystemen die Umwelt schonen. Nur mit umweltschonend hergestellten Küchenmöbel ist es also nicht getan.
Mit Ökostrom einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
Als Ökostrom wird Strom aus regenerativen, also erneuerbaren Energiequellen bezeichnet.
Zu den erneuerbaren Energien zählen:
- Windkraft
- Sonnenkraft
- Wasserkraft
- Energie aus Biomasse
WICHTIG: Die saubere Elektrizität ist ein wichtiger Pfeiler innerhalb einer nachhaltigen Energieversorgung, da sie vor allem den CO2 Verbrauch verglichen mit fossilen Brennstoffen deutlich verringert.
Am sichersten erkennen Sie Strom, der zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt und Anbieter, die sich dem Ausbau derselben verpflichten, an den Gütesiegeln „Grüner Strom Label“, „OK Power Gütesiegel“, „TÜV Süd EE01 und EE02“.
Zu Ökostrom wechseln – lohnt es sich?
Das Vorurteil, dass der saubere Strom viel teurer ist als die altbewährte Energieversorgung, hält sich hartnäckig. Dabei bieten erwiesenermaßen nicht nur kleine Stromanbieter oft günstigere Tarife an als Stromriesen. Es sind insbesondere die Ökostrom-Anbieter, die in vielen Städten die besten Angebote haben. Vor allem in unsicheren Zeiten lohnt es sich, nicht auf Öl und Gas zu setzen, sondern in Alternativen zu investieren.
Fragen Sie Ihr lokales Küchenstudio nach nachhaltigen Küchen.
Häufige Fragen zu nachhaltigen Küchen
Welche Küchen sind nachhaltig?
Beim Begriff „nachhaltige Küche“ denken viele zuerst an Holzküchen. Aber aufgepasst: Eine nachhaltige Küche muss mehrere Kriterien erfüllen. Dies fängt bereits bei der Produktion an. Holz ist nur dann nachhaltig, wenn es aus heimischen Wäldern stammt und schadstofffrei ist. Auch andere Materialien wie Naturstein, Linoleum oder Keramik gelten als umweltfreundlich. Auf der sicheren Seite sind Sie mit Küchen „Made in Germany“. Der Küchenhersteller Rotpunkt verwendet Platten aus Recylingholz (BioBoard) für seine Küchen. Welche Küchenstudios Küchen mit BioBoard führen, erfahren Sie hier.
Woran erkenne ich nachhaltige Küchenmöbel?
Nachhaltige Küchenmöbel erkennen Sie an bestimmten Umweltsiegeln wie dem DGM-Label „Möbel Klimaneutral, dem „Blauen Engel“ oder dem PEFC-Label. Eine Auflistung aller Label und ihrer Bedeutung finden Sie in unserem Beitrag zum Thema nachhaltige Küchenmöbel.
Welche Küchengeräte sind sparsam?
Generell gilt: Sparsame Küchengeräte zeichnen sich durch einen niedrigen Energie- oder Wasserverbrauch aus. Entscheiden Sie sich für Haushaltsgeräte mit der höchsten Energieeffizienzklasse A. Das empfehlen wir insbesondere bei Stromfressern wie dem Kühlschrank. Jedoch haben nicht alle Geräte wie Kochfelder ein Label. Hier gelten Induktionskochfelder als besonders sparsam. In unserem Beitrag „Sparsame Küchengeräte“ finden Sie Beispiele für geeignete Haushaltsgeräte und deren Eigenschaften. Schauen Sie auch in unserer Abverkaufsbörse vorbei und ergattern Sie sparsame Küchengeräte zum guten Preis.